Obgleich Reidelbach verwaltungsrechtlich dem waderner Stadtteil Wedern zugeordnet ist. Neben den gemeinsamen Aktivitäten in der Vereinsgemeinschaft Wadrill-Gehweiler-Reidelbach e. V. werden auch Infrastrukturen wie die Grundschule, KiTa oder Wadrilltalhalle gemeinschaftlich von den Bewohnern der drei Orte genutzt. Zudem bilden die drei Orte eine Einheit als Pfarrei mit gemeinsamer Pfarrkirche. Als Bezeichnung für diese Gemeinschaft hat der ehemalige Wadriller Ortsvorsteher Josef Koch einst den Begriff der „Kultureinheit“ geprägt.
Diskutiert wurde das Thema Zusammenschluss der drei Orte in regelmäßigen Abständen seit vielen Jahren, ohne jedoch Fortschritte im Prozess zu machen, da niemand die Thematik ernsthaft angegangen ist. „Daher hat die CDU Wadrill-Gehweiler das Thema im Jahr 2014 aufgegriffen und über die CDU-Fraktion im Ortsrat Wadrill formell den Antrag gestellt, die Bürger in den drei Orten über einen möglichen Zusammenschluss abstimmen zu lassen“, so Andreas Klauck, der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Wadriller Ortsrat. Bei einem positiven Ergebnis in allen drei Orten sollte dann der Zusammenschluss von Wadrill, Gehweiler und Reidelbach zu einer gemeinsamen Verwaltungseinheit mit gemeinsamem Ortsrat erfolgen.
In den Jahren 2015 bis 2017 fanden unter Koordination der Stadtverwaltung zwei gemeinsame Sitzungen der betroffenen Ortsräte sowie vier Besprechungen der Ortsvorsteher statt. Bei diesen Terminen wurde das weitere Vorgehen in der Angelegenheit ausgearbeitet und später von den Ortsräten von Wadrill, Gehweiler und Wedern (Reidelbach) jeweils in eigener Sitzung bestätigt.
Am 26. März 2017 hatten alle zur Landtagswahl berechtigten Bürger der drei Ortschaften auch die Möglichkeit, über den Zusammenschluss der drei Ortschaften zu einem gemeinsamen Stadtteil unter dem Namen „Wadrilltal“ abzustimmen, wovon viele Gebrauch gemacht haben. Die Bürger aller drei Orte votierten jeweils deutlich für den Zusammenschluss. In Wadrill stimmten 816 dafür und 107 dagegen, in Gehweiler 170 dafür und 38 dagegen und in Reidelbach 45 dafür und 6 dagegen. Damit votierten rund 88% der Abstimmungsteilnehmer für den Zusammenschluss der drei Orte. Da von Seiten der Ortsräte im Voraus erklärt wurde, das diese das Ergebnis der Abstimmung als verbindlich betrachten, ist davon auszugehen, dass die Ortsräte als nächstes die Empfehlung an den Stadtrat geben werden, den Zusammenschluss formell durchzuführen. Zur nächsten Kommunalwahl im Jahr 2019 wird dann erstmals ein gemeinsamer Ortsrat für den neuen Stadtteil „Wadrilltal“ gewählt werden.
„Ich freue mich ganz besonders, dass nach all den Jahren der Diskussion aus der Kultureinheit Wadrill-Gehweiler-Reidelbach nun auch eine gemeinsame Verwaltungseinheit wird“, so Michael Molitor, der stellvertretende Vorsitzende des CDU OV Wadrill-Gehweiler, auf den der Antrag der CDU-Fraktion aus dem Jahr 2014 zurückgeht.
Für die Bürger der drei Orte selbst ändert sich mit dem Zusammenschluss nur wenig. Für die Stadt werden sich geringe finanzielle Einsparungen ergeben, da nur noch ein Ortsrat und ein Ortsvorsteher tätig sein werden. Die drei Orte werden weiterhin ihre bisherigen Namen Wadrill, Gehweiler und Reidelbach tragen, aber verwaltungstechnisch unter dem Namen „Wadrilltal“ fungieren. „So können die drei Orte, die bereits heute sehr eng miteinander verbunden sind, noch enger zusammenwachsen“, schließt Molitor.
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