CDU SV Wadern: Gesundheitsstandort Wadern muss gesichert werden

09.06.2017

Der CDU-Stadtverband Wadern reagierte mit einer Dringlichkeitssitzung auf die Pläne zur Schließung des Waderner Krankenhauses.

Der CDU-Stadtverband Wadern reagierte mit einer Dringlichkeitssitzung auf die Pläne der Marienhaus Holding zur Schließung des Waderner Krankenhauses am späten Dienstagnachmittag.
Neben Gesundheitsstaatssekretär Stephan Kolling und der CDU-Kreisvorsitzenden Helma Kuhn-Theis waren auch die Vertreter der Marienhaus Unternehmensgruppe mit Dr. Heinz-Jürgen Scheid, Dr. Günter Merschbächer, Dr. Klaus-Peter Reimund und Prof. Dr. Gunther Lauven der Einladung des CDU-Stadtverbandes gefolgt.
„Die Pläne zur Schließung des Krankhauses kamen völlig überraschend für uns“, so der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Michael Leibig und führt weiter aus: „Fast genau vor einem Jahr wurde uns der Erhalt aller Krankenhäuser mit einer Gesamtinvestitionssumme von 37 Millionen Euro als zukunftssicheres Konzept in einem Klinikverbund von vier Häusern angepriesen. Von einer nun fälligen Binnengerechtigkeit für unser Krankenhaus, ja sogar von einem Verwaltungssitz in Wadern aufgrund seiner geographischen Lage war die Rede. Heute klingen diese Ankündigungen wie Hohn. Wir fühlen uns an der Nase herumgeführt, man ist nicht ehrlich mit uns umgegangen und tut es auch jetzt nicht“.
Michael Leibig weist weiter darauf hin, dass der Krankenhausplan 2011 – 2015 des Landes dreimal fortgeschrieben wurde und erst 2018 neu aufgelegt werden soll. Dadurch wurden Probleme in der regionalen Versorgung verschleppt, was möglicherweise die negative Entscheidung des Trägers mit hervorgerufen hat.
Auch die Tatsache, dass die Stadt Wadern nicht versucht hat, Mittel aus dem Kommunalinvestitionsförderungsfonds zugunsten des Krankenhauses einzusetzen, hat die negative Entwicklung mit beeinflusst. Wir haben in der Stadt Wadern fünf unbesetzte Kassensitze, mit denen man aus diesem Fond hätte Anreize schaffen können. Städte wie
Merzig, Tholey und St. Wendel investieren hier bereits sehr intensiv, um die medizinische Versorgung sicherzustellen. Eine starke Fürsprache bezüglich des Krankenhauses St. Elisabeth in der Öffentlichkeit ist seitens des Rathauses leider ebenfalls in den vergangenen 2 Jahren ausgeblieben.
Dem Argument, dass die Patienten mit den Füßen abgestimmt haben, kann Michael Leibig indes nicht folgen: „Für die Bevölkerung war seit den Ankündigungen der Krankenhausbetreibergesellschaft im vergangenen Jahr nicht erkennbar, dass sich am Qualitätsstandard durch getätigte Investitionen in Form von Sanierungen oder dem Einsatz neuer Medizintechnik irgendetwas verbessert hat. Man hat doch sehr stark den Eindruck gewonnen, dass hier seitens des Trägers nicht ernsthaft auf den Standort Wadern gesetzt wurde. Eine zukunftsgerichtete Planungssicherheit sieht anders aus“.
„Wir müssen jetzt aber nach vorne schauen und hier ist auch das Gesundheitsministerium gefragt. Warum die „Task Force“ erst jetzt nach Bekanntgabe der Schließung eingerichtet wird, ist völlig unverständlich. Neben dem Ziel einer hochwertigen medizinischen Versorgung für die Menschen hier im ländlichen Raum, darf auch die wirtschaftliche Bedeutung dieses Krankenhaus für ein starkes Mittelzentrum Wadern nicht aus dem Blick verloren werden.“
„Die Menschen hier im Hochwald vertrauen auf eine wohnortnahe medizinische Versorgung. Dass die „wohnortnahe“ stationäre Versorgung durch andere Landkreise oder gar durch andere Bundesländer gewährleistet werden soll, ist nicht hinnehmbar.“ so Michael Leibig abschließend.
Michael Molitor, der stellvertretende Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes, zeigte sich sehr verärgert über die angekündigte Krankenhausschließung sowie von der bisherigen politischen Diskussion dazu: „Es bringt uns nicht weiter, die Situation schönzureden und die geplante Schließung widerstandslos hinzunehmen. Umgekehrt ist es aber auch nicht zielführend, auf populistische Art und Weise gegen jedermann auszuteilen, in der Hoffnung damit Wählerstimmen zu erhaschen.“ Was wir brauchen, und das ist das einzige, was uns in Wadern weiterbringt, ist eine sachliche Diskussion um unseren Gesundheitsstandort und die Überprüfung aller denkbaren Möglichkeiten auf deren Umsetzbarkeit hin. „Ich weiß nicht, ob wir die Marienhaus GmbH umgestimmt bekommen, oder ob wir einen anderen Träger finden, der in Wadern ein Krankenhaus betreiben will, aber wir sollten es auf jeden Fall versuchen“, so Molitor weiter. Falls die Bemühungen um den Erhalt des Krankenhauses scheitern schlägt die CDU Wadern vor auf ein "Kommunales Medizinisches Versorgungszentrum" in Wadern hinzuarbeiten, auch in Verbindung mit niedergelassenen Ärzten So könnten eine hochwertige Diagnostik mit Computertomografie und Magnetresonanztomographie angesiedelt und moderne Methoden der Teleradiologie genutzt werden. Mit im Leistungsspektrum enthalten sein sollte das Angebot des ambulanten Operierens.